Sinn im Unsinn
Albert Keller
Sinn im Unsinn Worüber Jesuiten lachen
Echter-Verlag, Würzburg 2006
ISBN 978-3-429-02848-0
92 Seiten
In der Gegenwart ist es so, dass die Mitglieder des katholischen Jesuitenordens aufgrund der Missbrauchsskandale sicherlich nur wenig zu lachen haben. Umso wichtiger ist es, dass die Jesuiten das Bändchen Sinn im Unsinn ihres Weggefährten Albert Keller in die Hand nehmen können. Und es ist eine angenehme Menschenfreundlichkeit, die aus den Worten Kellers sprechen. Beispielsweise schreibt der Jesuit Keller: Wer allerdings bereits deshalb gackert, weil ihm die Begriffsverbindung Jesuiten und Humor allzu komisch vorkommt, hat doch schon etwas zu lachen und ist so besser dran als einer, der nichts zu lachen hat.
Keller beschäftigt sich ausführlich mit der Frage, inwieweit man über Glaube und Christentum lachen darf. Sein Fazit: Wir sollten unser Lachen nicht auf die Welt beschränken Bei Ignatius (dem Gründer des Jesuitenordens) hieße übrigens eine solche Einstimmung wohl Trost, den er eine innere Freudigkeit nennt. So gibt Keller gleichzeitig zum Ausdruck, dass Jesus das Lachen schätzte, wenn er in den neutestamentlichen Seligpreisungen spricht: Ihr werdet lachen. Schließlich spreche man auch von der frohen Botschaft.
Mit seinen Jesuitenanekdoten verdeutlicht Keller, dass der Humor und das Lachen etwas Alltägliches sind. Und genauso deutlich wird dies in den zahlreichen Witzen, die der Jesuitenpater zum Besten gibt. Ein nettes Büchlein, das vor dem Einschlafen den Tag positiv beenden lässt.
Christoph Müller