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Erwecke den Clown in dir

Astrid Küpper

Erwecke den Clown in dir

Vier-Türme-Verlag, Münsterschwarzach 2010

ISBN 978-3-89680-574-4

125 Seiten

 

 

Humor ist ein Geschenk, ein Talent und täglich eine neue Einladung zum Perspektivwechsel. Eine Lebenseinstellung, die in vielen Situationen hilft, das Leben zu meistern. Wer diese Worte auf dem Buchumschlag des Buchs von Astrid Küpper gelesen hat, ahnt, was ihn oder sie erwartet. Dies ist gut so, denn gerade in Einrichtungen des Gesundheits-und Sozialwesens genauso wie in den Häusern der Kirchen bedarf es mehr Menschen, wie Astrid Küpper. Denn die Autorin möchte uns zu einer humorvollen Spiritualität in den Begegnungen des Alltags ermutigen und durch praktische Wegweisungen den Clown in uns wecken. Wer auch in scheinbar ausweglosen Situationen trotzdem lachen kann, findet eine neue Leichtigkeit im Leben.

Was ist das Eigene an dem Buch Erwecke den Clown in Dir aus der Feder von Astrid Küpper? Am Beispiel der Clown-Figur zeigt sie Humorfacetten in verschiedenen Lebensbereichen. In ihrem Denken und sicherlich auch in ihrem Handeln haben die Clowns ihren Platz. Ob es der Clown Gottes ist, wenn die den Humor in der Spiritualität thematisiert, oder ob es der Clown der Arbeit ist, der sinnbildlich für den Humor im Arbeitsleben steht. Frau Küpper ist nicht bange, den Humor in Kontexten anzusprechen, die nicht dauerndes Thema in der ernsthaften Auseinandersetzung mit Humor und Lachen sind. So wird in ihren Gedanken über den Humor in der Trauerbegleitung klar, dass Lachen und Humor immer an der Lebenswelt der Menschen orientiert sein muss. So gibt sie dem Lachen und dem Trauern die angemessene Alltäglichkeit, wenn sie formuliert: Nach der Beerdigung gibt es ja vielerorts die Tradition des Beerdigungskaffees, früher Leichenschmaus genannt. Eine schöne Tradition, in der viele Anekdoten und Begebenheiten aus dem Leben der Verstorbenen erzählt werden. Auf jedem Leichenschmaus wird früher oder später beim Erinnerungsaustausch gelacht und das befreit. Es erleichtert die Trauerarbeit und nimmt dem endgültigen Abschied wahrscheinlich zum ersten Male die Schwere.

Entscheidend ist auch eine andere Äusserung der Sozialpädagogin Küpper. Der humorvolle Mensch und Mitarbeiter muss vor allem eins sein: authentisch Humor im Unternehmen kann vieles in der Kultur des Miteinanders verbessern, wenn es ein echter Humor ist, der von innen kommt und überspringt. Diese Erfahrung haben sicherlich viele schon bei sich und in der Begegnung mit anderen Menschen gemacht. Nur eine Echtheit garantiert den Erfolg.

Wie wichtig die Rolle von Akteuren aus der deutschsprachigen Humorbewegung ist, zeigt Küpper auch, wenn sie ihre Ideen quasi in die Tradition eines Michael Titze oder eines Thomas Holtbernd stellt. So hat ihr kleines Buch hoffentlich eine Strahlkraft ins Gesundheitswesen sowie in die Kirchen. Denn das ist der Grund, auf dem Frau Küpper zu stehen scheint.

Christoph Müller