Das Lachprinzip
Heiner Uber / Andreas Steiner
Das Lachprinzip Wie man sich erfolgreich, glücklich und gesund lacht
Eichborn-Verlag, Frankfurt am Main 2004
215 Seiten, 19,80 Euro
Was nach der Lektüre des Lachprinzips hängen bleibt, sind die positiven Botschaften, die Heiner Uber und Andreas Steiner mitteilen. Heiterkeit könne man lernen. Die Kraft des Lachens könne jeder nutzen, im Beruf wie im Privaten, sind Uber und Steiner überzeugt. Lachen sei das effektivste, über zigtausende Generationen tradierte, vertrauensbildende Signal zwischen Menschen. Deshalb seien wir einem freundlich lachenden Gesicht mehr zugewandt als einem miesepetrigen. Dahinter stehe das in unserer Erfahrung verankerte Urwissen des Lachens als Friedenssignal.
Uber und Steiner machen einen aufschlussreichen und spannenden Gang entlang sämtlicher Facetten des Lachens. Sie beschreiben Lachen als Erlösung und Erleuchtung, wenn sie die Heiterkeit im Himmel, sprich in den Weltreligionen thematisieren. Sie behaupten, dass andere Länder andere Lacher haben, wenn er eine kurze Kulturgeschichte des Fröhlichseins beschreibt. Uber und Steiner glauben ans Lachen als der besten Medizin, wenn er behauptet, Heiterkeit heile. Sie meinen, in der Lach AG folge der Erfolg dem Lachen. Sicherlich gewöhnungsbedürftig sind die ausführlichen Erläuterungen Ubers und Steiners zum Lachyoga für jene Menschen, denen Lachyoga fremd ist.
Was einerseits gewöhnungsbedürftig erscheint, kann gleichzeitig Anstoss zum Nachdenken sein. Lächeln sei eine Geste der Zärtlichkeit ohne Berührung, die immer stimmig sei. So empfehlen Steiner und Uber vor jeder Beziehungsdiskussion ein paar Minuten Lachübungen zur emotionalen Lockerung. Garantiert sei, dass das Gespräch einen positiv gestimmten und konstruktiven Verlauf nehme. Unbeschwertheit sei neben gutem Sex der beste Kitt für eine Partnerschaft. Anton Tschechow habe schon geschrieben: Am liebsten erinnern sich Frauen an jene Männer, mit denen sie lachen konnten.
Den Wert von Humor in einem Unternehmen unterstreichen die beiden Autoren in besonderer Weise. Wer Humor-und Lachlosigkeit für das höchste Zeichen von Kompetenz halte, vergebe sich und seinem Unternehmen elementare Chancen. Lachen und Heiterkeit bei der Arbeit förderten kreativen Teamgeist, motivierten dabei den Einzelnen wie die Gruppe. Lachen entschärfe Konflikte, nichts verbinde Menschen besser als ein gemeinsames Lachen. Schmerz lach nach sei eine Maxime, die die Wirkung des Lachens bei chronischen Schmerzpatienten betonen.
Uber und Steiner haben sich nicht nur darauf beschränkt, ein Plädoyer für das Lachen zu halten. Sie haben Erkenntnisse aus vielen Wissenschaften gesammelt, um die Wichtigkeit des Lachens in den Vordergrund zu rücken. Ob die Hirnforschung oder die Psychotherapie, ob die Geschichte oder die Betriebswirtschaftslehre, sie haben alles zusammengeführt. Deshalb ist ihnen jede Ernsthaftigkeit und Wissenschaftlichkeit in der Auseinandersetzung mit dem Lachen und der Heiterkeit zuzugestehen.
Ein Buch, das einen weiter bringt.
Christoph Müller, Walsrode