Das große Limpert-Buch der Zauberkünste und Akroba
Stefan Eberherr / Thomas Loeffl: Das große Limpert-Buch der Zauberkünste und Akrobatik Ein umfassendes Praxisbuch für Schule und Verein
Limpert-Verlag
Wiebelsheim
2013
ISBN 978-3-7853-1844-7
381 Seiten, 39.95 Euro.
Schon immer geht eine einzigartige Faszination vom Zirkus und von allem, was damit unzertrennlich verbunden ist, aus , schreiben die Autoren sehr frühzeitig in ihrem Buch. Diese Freude am Zaubern und an der Akrobatik wissen sie auf den fast 400 Seiten zu mehren. Denn das Grundlagenwerk lebt von der Praxis und den wohl vielfältigen Erfahrungen in der Arbeit mit gerade auch jungen Menschen, die sich erproben möchten.
Das kreative Moment, die Phantasie, das Experimentieren und Ausprobieren, die Anstrengung und Konzentration, die Herausforderung und das Abenteuer und nicht zuletzt Spiel und Spaß setzen bei Kindern und Jugendlichen eine Hingabe mit all ihren Sinnen und ihrer ganzen Persönlichkeit voraus. (S.6) Wer sich mit dem Limpert-Buch auf den Weg macht, der wird diese ganzheitliche Erfahrung auf jeden Fall machen. Dazu muss man sicher nicht jung sein. In jedem Alter hat dieses Arbeiten mit der Kreativität seinen Reiz.
Eberherr und Loeffl gehen mit einer optimistischen Haltung an die Arbeit. Sie nennen, was sie vorstellen wollen, Bewegungskunst. Dies spricht dafür, dass sie eine gewisse Ästhetik erwarten oder zu definieren gewillt sind. Eine Ästhetik, die sicher auch dazu führen soll, dass Menschen eine Stärkung des Selbstvertrauens erfahren.
Natürlich ist es mehr als angenehm, bestimmte Erfahrungen in einer Gemeinschaft zu machen. Das Limpert-Buch ermöglicht es, sich im Vorhinein im Kämmerlein an die Mühen der Zauberei und der Akrobatik zu wagen. So gründlich wie die Beschreibungen der Übungen sind, so überzeugend sind auch die Fotografien. Denn geradezu im Sportmodus einer Kamera haben die Buchgestalter die jeweiligen Übungen dokumentiert.
Die Luftartistik mit Trapez ist genauso im Blick wie die Äquilibristik mit Lauftrommel und Laufkugel. Die Handgeschicklichkeiten mit Teller und Diabolo werden vorgestellt wie auch die Vielfältigkeit des Bewegungstheaters.
Das Limpert-Buch ist jedoch nicht nur eine gelungene Einführung in eine für viele Menschen fremde Welt. Für Menschen, die sich zum Beispiel in der Bildungsarbeit engagieren, ist es eine Fundgrube, auch aktiv und körperlich mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu arbeiten. Es ist eine Ermutigung, Neues zu wagen und sich vor allem nicht entmutigen zu lassen, wenn manche Dinge nicht in der gewünschten Weise klappen.
Eberherr und Loeffl geht es um offene Lernsituationen, um das Ermöglichen neuer Gestaltungs-und Bewegungsräume. Dies gilt es eigentlich auch für viele andere zu entdecken, deren Alltäglichkeit in der Reizarmut zu ersticken droht.
Von Christoph Müller