Was ich mir wünsche ist ein Clown
Anja Doehring/Ulrich Renz
Was ich mir wünsche ist ein Clown: Klinikclowns auf der Kinderstation
Verlag: Beltz; Auflage: 1 (22. Oktober 2003)
ISBN-10: 3407558848
ISBN-13: 978-3407558848
128 Seiten EUR 24,95
Wer sich auf heitere und leichte Weise mit den Klinikclowns beschäftigen möchte, hat mit dem Buch Was ich mir wünsche ist ein Clown das richtige Werk in der Hand. Denn der Arzt und Journalist Ulrich Renz sowie die Fotografin Anja Doehring haben eine Veröffentlichung vorgelegt, die durch ihre plastische Beschreibung besticht. Dies gelingt nicht nur durch die lebendige Schreibe von Ulrich Renz. Die lebhaften und abwechslungsreichen Fotos der Arbeit von Klinikclowns machen das Buch Was ich mir wünsche ist ein Clown zu einem Erlebnis.
Es sind nicht nur die wachen Augen der Klinikclowns, die dem Leser auffallen. Die aufmerksamen Augen der Kinder in deutschen Krankenhäusern, die die Klinikclowns in der Mehrheit besuchen, werden selbst kritische Leser überzeugen. So gibt Renz zu verstehen, dass die gewohnte Ordnung schon ein bisschen durcheinander kommen könne, wenn die Clowns umgehen .
Wenn Renz vom Sinn des Unsinns schreibt, stellt er fest, dass der Clown mehr als der Possenreisser sei, mehr als der Farbklecks in einem grauen Bild. Wörtlich: Das Spiel zwischen Kind und Clown ist eine Begegnung, bei der sich zwei Wesensverwandte treffen zwei, die von weit her kommen und mit ewig neuem Staunen auf die Welt blicken ... Er ist ein Erwachsener, dem das Wunder gelungen ist, ein Kind zu bleiben.
Renz schaut mit seinen Reportagen nicht nur in die Praxis am Krankenbett, sondern beschreibt gleichzeitig auch die Geschichte der Klinikclowns und blickt in die Psychologie der Klinikclown-Arbeit und formuliert eine schöne Zusammenfassung: Das sind die Augenblicke, die sie sammeln. Der Moment, in dem die Welt nur Begegnung ist. Begegnung im lachen, Begegnung im Weinen. Für den Clown ist es kein Gegensatz. Er trägt beides in sich. Er ist der Spiegel der Welt.
Christoph Müller, Walsrode